Der Archäologe Joachim Hahn (1942-1997) erhält den Auftrag zur Inventarisierung der Grabungsfunde vom Hohlenstein. Wenige Tage vor Weihnachten 1969 öffnet er eine Kiste mit der Aufschrift Ho-St. 25.8.39, 20.m, 6. Hieb. Die Fundstelle nach der Beschriftung: eine Nische an der rechten Felswand, 27 Meter hinter dem Eingang, 100 bis 120 cm Tiefe. Der Inhalt: Elfenbein-, Knochen- und Geweihreste.
Als er Schnitzspuren an den Elfenbeinsplittern feststellt, beginnt ein spannendes Puzzle. Zusammen mit zwei Freunden fügt er aus rund 200 Einzelteilen eine fast 30 cm große vollplastische Figur zusammen: Eine aufrecht stehende Gestalt mit tierischen und menschlichen Merkmalen. Vom Kopf waren nur Lamellen mit dem linken Ohr vorhanden, noch rätselte Hahn: Trägt die Figur den Kopf eines Höhlenbären oder eines Höhlenlöwen?
Wenige Monate später veröffentlicht er seine sensationelle Entdeckung in deutschen und französischen Fachzeitschriften. Groß ist auch das Echo in populären Publikationen, „Der Ulmer Tiermensch – Aprilscherz oder Sensation“, so war in einem Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 27. März 1970 zu lesen. Zahlreiche Zeitungsmeldungen sorgten dafür, dass „Mugwump“, so Hahns scherzhafte Bezeichnung in Anlehnung an eine Figur aus einem Roman von William Burroughs, bald einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.