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Depot – Versteck – Kultplatz?

Der Löwenmensch lag fast 30 m weit hinter dem Eingang der Stadel-Höhle im Bereich einer kammerartigen Erweiterung. In der Nähe der Statuette kamen sowohl bei ihrer Bergung 1939 als auch bei den neuen Ausgrabungen weitere bemerkenswerte Objekte zutage:

Zum Schmuck zählen Anhänger und Perlen aus Elfenbein sowie durchlochte Tierzähne, darunter zahlreiche Eckzähne vom Eisfuchs mit sehr feinen Löchern. Dazu gesellen sich mehrere knöcherne Werkzeuge wohl zur Fellbearbeitung, darunter ein über 50 cm langer Glätter aus einer gespaltenen Mammutrippe. Auffällig ist auch eine große Zahl dünner Rengeweihstücke, vor allem viele kleine Stangen- und Sprossenfragmente, z.T. mit Schnittspuren. Sie stammen von weiblichen Rentieren, die im Frühjahr ihre Geweihe abwerfen. Schädelechte Stücke und damit Jagdbeute sind nicht dabei.

Diese Funde lassen vermuten, dass im rückwärtigen, nicht als Wohn- oder Werkbereich genutzten Teil der Höhle - nahe bei oder gar zusammen mit der Statuette – Schmuck, Knochengeräte und Rohmaterial deponiert waren. Anhänger, Perlen und Tierzähne könnten von Ketten, aber auch als Zierrat von dort abgelegten Kleidungsstücken stammen. Die Kammer im rückwärtigen Teil der Höhle war wohl ein besonderer Platz. Vielleicht diente sie als Lagerraum oder Versteck, vielleicht war sie aber auch ein kultischen Ritualen vorbehaltener Ort, in dessen Zentrum der geheimnisvolle Löwenmensch stand.