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Homepage des Löwenmenschen

Die Entdeckung des Löwenmenschen Die Figur - von Kopf bis Fuß Bedeutung und Deutung des Löwenmenschen und der Eiszeitkunst von der Schwäbischen Alb Die Ausstellung "Der Löwenmensch" im Ulmer Museum

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Der Löwenmensch L´Homme Lion The Lion Man

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MUSEUM ULM WEGEN UMBAU GESCHLOSSEN

Bitte beachten Sie, dass das Museum Ulm seit 17. April 2023 wegen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist. Weitere Informationen finden Sie hier. Ab Januar 2024 bis zum Abschluss der Baumaßnahmen können Sie die Highlights unserer Sammlungen in der unmittelbar benachbarten Kunsthalle Weishaupt besichtigen.

Please note that the Museum Ulm is closed since April 17, 2023 due to reconstruction and renovation measures. More detailed information can be found here. Starting in January 2024 and until the end of the renovation measures, you can visit the highlights of our collections in the adjacent Kunsthalle Weishaupt.

MUSEUM NEU BUCHSTABIERT
Teil 1: A-L
Museum Ulm @kunsthalle weishaupt
14. Januar - 27. Oktober 2024

Der Löwenmensch zu Gast in der kunsthalle weishaupt.
Für das Gastspiel in der kunsthalle weishaupt hat das Museumsteam entlang der Buchstaben des Alphabets Objekte, Bilder, Reliefs, Skulpturen und Fragmente, Werkzeuge, Geschichten und Begebenheiten aus dem Museumsalltag ausgewählt. Neu buchstabiert lässt sich das Museum Ulm einmal anders erleben, lassen sich Bekanntes und Unbekanntes, Altes und Neues, Amüsantes und Rätselhaftes finden und entdecken.

Spelling museum in a new way
Part 1: A-L
Museum Ulm @kunsthalle weishaupt
14. January - 27. October 2024

The lionman as a guest at the kunsthalle weishaupt. For the guest performance in the kunsthalle weishaupt, the museum team has selected objects, pictures, reliefs, sculptures and fragments, tools, stories and events from everyday museum life along the letters of the alphabet. Spelt in a new way, the Museum Ulm can be experienced in a different way, familiar and unfamiliar, old and new, amusing and puzzling can be found and discovered.

 

DER LÖWENMENSCH

Vor fast 40.000 Jahren, zu Beginn der Jüngeren Altsteinzeit, gehörte die Schwäbische Alb zum Lebensraum der frühen anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). In kleinen Gruppen durchstreiften sie die von der Eiszeit geprägten Täler auf den Spuren der Tiere wie Mammut, Rentier, Wisent und Wildpferd. Zeugnisse ihres Aufenthalts blieben in den Höhlen erhalten, Reste von Feuerstellen, Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus Stein, Knochen, Geweih und Elfenbein.

In vier Höhlen wurden außerdem kleine Skulpturen entdeckt. Die mit Steingeräten aus Mammutelfenbein geschnitzten Figuren zeigen das für die Jagd wichtige Großwild, aber auch kleine Tiere wie Vögel oder Fische. Viele Figuren stellen die gefährlichsten Tiere wie Höhlenbären oder Höhlenlöwen dar. Sie alle repräsentieren die weltweit ältesten Objekte beweglicher Kunst.

Die größte und spektakulärste Elfenbeinfigur ist der Löwenmensch, ein Fabelwesen aus Tier und Mensch. Bruchstücke der Skulptur waren in der Stadel-Höhle am Hohlenstein im Lonetal entdeckt worden, am letzten Tag der Ausgrabungskampagne 1939, die wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs abgebrochen wurde. Erst über 30 Jahre später waren die Elfenbeinstücke als Teile einer Figur erkannt worden, weitere zwei Jahrzehnte dauerte es, bis die Statuette professionell restauriert wurde. Dennoch fehlten weiterhin wichtige Partien der Figur.

Im Jahr 2009 konnte der abenteuerlichen Geschichte des Löwenmenschen überraschend ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden. Während neuer Ausgrabungen in der Stadel-Höhle gelang einem Archäologen-Team die Wiederentdeckung der Fundstelle der Statuette aus dem Jahr 1939. Sie konnten dort zahlreiche weitere Fragmente der Figur bergen. In der Folge konnte der Löwenmensch in einem äußerst aufwendigen Restaurierungsprojekt in den Jahren 2012/13 weiter vervollständigt werden. Die nunmehr aus über 300 Bruchstücken zusammengesetzte Figur ist fast komplett und offenbart viele weitere Details, die nicht nur unser Wissen über ihre Herstellung ergänzen, sondern auch neue Überlegungen zu ihrer Deutung und ihrem möglichen Gebrauch erlauben.

Die meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzte Skulptur verbindet tierische mit menschlichen Attributen. Tierisch ist der Löwenkopf, der langgestreckte Körper und die Arme in Form von Läufen und Pranken einer Großkatze, menschlich die Beine und Füße sowie die aufrechte Haltung. Neue Beobachtungen während der Restaurierung legen den Schluss nahe, dass die Statuette als männlich gekennzeichnet war. In jedem Fall verweist die fantastische Darstellung des Löwenmenschen als einzigartiges Relikt in die spirituelle Welt der Menschen der letzten Eiszeit, auch wenn wir ihr sicher komplexes Weltbild nicht mehr entschlüsseln können.